OHNE Pestizide
  • Startseite
  • Aktionen
  • Semaine sans pesticides
  • Downloads
  • Über uns
  • Kontakt
  • Startseite
  • Aktionen
  • Semaine sans pesticides
  • Downloads
  • Über uns
  • Kontakt
Arbeiten ohne Pestizide
Bild
Toleranz der Spontanvegetation
Das Verbot von Pflanzenschutzmitteln auf öffentlichen Flächen sollte zu aller erst als eine Chance gesehen werden, der Natur wieder einen Platz in unseren Dörfern und Städten zu bieten. Der erste Schritt bei der Umstellung auf die Pestizidfreiheit ist somit die Toleranz gegenüber der Spontanvegetation. Die Devise lautet: Spontanvegetation, wo irgend möglich, einfach mal stehen lassen. 
Hierzu soll gesagt werden: Eine umfangreiche Kommunikation mit den Bürgern ist hier unumgänglich, damit klar ist, wieso dieser Wandel in der Gemeinde stattfindet. 

Grundsätzlich kann man drei wichtige Schritte beachten: 
  1. Toleranzschwelle für die einzelnen Nutzflächen festlegen
    Die Toleranzschwelle gibt vor, ab welchem Krautbewuchs der Einsatz von alternativen Bekämpfungsmethoden erfolgen soll. Manche Bereiche müssen eher krautfrei sein, während andere einen Krautbewuchs auch aus ästhetischen Gesichtspunkten vertragen

  2. Pflegeplan erstellen
    Dieser soll die Toleranzschwellen in einem direkten Dialog mit den zuständigen Instanzen, den politischen Verantwortlichen, dem technischen Dienst und den ausführenden Gemeindearbeitern festlegen

  3. Für Toleranz bei Mitbürgern werben
    ​Je mehr Toleranz für Wildkräuter und Gräser in ihrer Gemeinde herrscht, je weniger Energie muss für deren Bekämpfung aufgebracht werden.

Mehr Toleranz ...

... auf befestigten Straßen, Wegen und Plätzen

​Auf befestigten Flächen mit älteren Belägen tritt mit der Zeit ganz von selbst spontane Vegetation auf. Dies liegt jedoch nicht daran, wie oft irrtümlicherweise vermutet, dass die Pflanze den Asphalt durchbricht und somit der Straßenbelag durch die wildwachsende Pflanze beschädigt wird. Pflanzensamen können sich nur da niederlassen, wo der Belag schon vorher durch Wettereinwirkungen (Frost, Wärme usw.) oder mechanische Einwirkung beschädigt wurde. Mit dem Wind werden Pflanzensamen und Nährstoffe an die beschädigte Stelle gebracht und mit den richtigen Wetterbedingungen fangen die Pflanzen an zu wachsen.
Auch Fugen zwischen Pflastersteinen werden mit der Zeit (durch Wind und Wetter) poröse und bieten einen natürlichen Lebensraum für Spontanvegetation. Vor allem auf Parkplätzen, Gehwegen und öffentlichen Plätzen kann diese meist ohne Probleme so stehen gelassen werden.
Die stark befahrenen- oder begangenen Bereiche müssen meist nicht einmal unterhalten werden, da die Pflanzen hier auf natürliche Weise kleingehalten werden.

Folgende Bilder zeigen, dass eine Spontanvegetation auf Straßen, Wegen und Plätzen durchaus seinen Scharm hat. Oft sind es Anblicke, über die wir uns auf Reisen (unbewusst) freuen, ohne dass uns sofort klar wird, dass es dieses bisschen Grün ist, welches uns zu Hause so zu fehlen scheint.    

... in Strauch- und Staudenbeeten

Strauch- und Staudenbete verbinden im Idealfall die größeren Grünflächen einer Siedlung miteinander und dienen so als kleine Lebensräume und Wanderrouten für Insekten, Kleintiere und Pflanzen auf ihrem Weg durch den Ort. Neben diesem wichtigen Umweltaspekt, sind diese kleinen Grünflächen jedoch meist (vor allem) danach ausgerichtet, der Gemeinde ein farbenfrohes und lebendiges Gesicht zu verleihen. Der visuelle Aspekt spielt hier oft eine vorwiegende Rolle, so dass die Biodiversität meist zu kurz kommt. Diese typischen mit Bordüren umgrenzten, abgemulchten und von jeglicher Spontanvegetation freigehaltenen Pflanzenbeete sind ein planerisches Produkt der Praxis der Pestizidanwendung. Diese Beete sind der Arbeitsgewohnheit sozusagen speziell angepasst und eignen sich ideal für eine schnelle Unkrautbekämpfung mit Herbiziden. Dabei wissen viele nicht, dass auch auf diesen vermeintlichen "Grünflächen" bis vor kurzen überhaupt Pestizide zum Einsatz kamen. 

Bei diesen traditionell angelegten Beeten liegt die Toleranzgrenze für Spontanvegetation quasi bei null. Diese Beete einfach nicht mehr pflegen und verlangen, dass die Einwohner den neuen Wildkrautbewuchs akzeptieren wird nicht funktionieren. Zu offensichtlich ist die Umstellung, zu schockierend der Kontrast! Will man die gleichen Beete mit alternativen Methoden pflegen geht dies meist mit einem relativ hohen Arbeits- und Kostenaufwand einher.  Außerdem hat man hier die Möglichkeit verpasst, die Gemeinde umweltfreundlicher und artenreicher zu gestalten.

Die meiste Toleranz von Seiten der Einwohner bekommt man, wenn man die Beete anders anlegt, so dass die Farbenvielfalt erhalten bleibt, der Arbeitsaufwand jedoch erheblich minimiert wird. Bei dieser Umstrukturierung sollte man Folgendes beachten: 
  • Auf Struktur im Beet verzichten, dann fällt es dem Auge leichter über eventuelle Unregelmäßigkeiten im Beet hinweg zu sehen. Wenn eine Linie überschritten, ein Kreis durchbrochen oder eine Reihenfolge nicht eingehalten wird, empfinden wir dies als störend, unangenehm und schmutzig. Gibt man einem Beet demnach zu viel Struktur, ist der Arbeitsaufwand enorm, da diese Struktur auf keinen Fall unterbrochen werden darf. Gestaltet man das Beet von Anfang an eher chaotisch, fällt ein zugestoßenes Wildkraut nicht mehr so sehr auf.
  • Durch Elemente ablenken, und den Fokus der kritischen Bürger auf andere Objekte im Beet lenken: Beispielsweise können Sie im Kreisverkehr mit regionstypischen Figuren, Kunstwerken oder Materialien (wie Steinen oder Hölzer) arbeiten.  
  • Durch Farbe fröhlich stimmen, denn jeder liebt Farben. Wählen Sie einheimische Stauden und Sträucher mit einer unterschiedlichen Farbenpracht. Farben bringen meist glückliche Erinnerungen ins Gedächtnis (Ferien, Geburtstage, usw.) und sorgen so für eine positive Stimmung. 
Traditionell angelegt Beete mit einer sehr niedrigen Toleranzgrenze für Spontanvegetation 
Beete, welche naturnah angelegt wurden und so eine sehr hohe Toleranzgrenze für Spontanvegetation bieten:

Good-Practice-Beispiele aus Gemeinden
Diese luxemburgischen Gemeinden informieren ihre Bürger und sorgen so für mehr Toleranz für Spontanvegetation in ihrer Gemeinde. 
Detailierte Informationen über diese Projekte finden Sie in den Merkblättern. 

Wenn auch Sie schon Erfahrungen in diesem Bereich sammeln konnten dann kontaktieren Sie uns und teilen Ihr Wissen mit anderen Gemeinden. 
Gemeinde Bettemburg: Informations- und Sensibilisierungskampagne
Kontakt: Service écologique ¦ Calmes Caroline ¦ Tél. (+352) 51 80 80 248 ¦ E-Mail: caroline.calmes@bettembourg.lu
Gemeinde Bettemburg.pdf
File Size: 1013 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Gemeinden Parc Hosingen und Kiischpelt: Beschilderung „Aartevillfalt – Gréng Zonen“
Kontakt: Naturpark Our ¦ Laurent Spithoven ¦ Tel.: 908188642 ¦ E-Mail: laurent.spithoven@naturpark-our.lu
Gemeinden Park Hosingen und Kiischpelt.pdf
File Size: 634 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Gemeinde Reckingen/Mess: Publikationen im Gemeindeblatt
Kontakt: Akim Schmit (Relations publiques) ¦ Tél.: (+352) 37 00 24 – 26 ¦ E-Mail: akim.schmit@reckange.lu
Gemeinde Rreckingen/Mess.pdf
File Size: 262 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Gemeinde Bauschleiden: 
​Informationsabend

Kontakt: Naturpark Öewersauer ¦ Anita Lanners ¦ Tél.: (+352) 899331-220 ¦ E-Mail: anita.lanners@naturpark-sure.lu
Gemeinde Bauschleiden.pdf
File Size: 369 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen

Gemeinde Hobscheid: 
​Sensibilisierungsfilm

Kontakt: Daniel Jost, Gemeindesekretariat ¦ Tel.: (+352) 39 01 33 223 ¦ E-Mail: daniel.jost@hobscheid.lu
Gemeinde Hobscheid.pdf
File Size: 486 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen


Bild
Bild

​Vorbeugung durch Planung
Alternativen​ zum Pestizideinsatz
Zu den Merkblätter...
Merkblatt N°2: Kommunikation mit dem Bürger.pdf
File Size: 2458 kb
File Type: pdf
Datei herunterladen


Nutzungsbestimmungen